Cashmere - die Geschichte

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts begann man in Frankreich, Kaschmir industriell zu verarbeiten - anfangs für Unterwäsche. In den 20er-Jahren  des 20. Jahrhunderts zeigten dann COCO CHANEL und JEAN PATOU, wie unnachahmlich schön Strick aus Kaschmir sein kann. Damit begann die Kaschmir - Erfolgsstory.

Besonders italienische Spinnereien zeichneten sich durch die Reinheit, Gleichmäßigkeit und Feinheit ihrer Garne aus. Dabei waren beste Wasserqualitäten für die  Standorte der Spinnereien Voraussetzung und sind es noch heute.

Qualitative Merkmale

Das feine Unterhaar der Kaschmir-Ziege ist der Rohstoff, aus dem ein Kaschmir-Garn entsteht. Je feiner und länger dieses Unterhaar ist, umso wertvoller ist der daraus versponnene Faden. 

Nur das feinste Unterhaar der Ziege wird als echtes und reines Kaschmir bezeichnet. Die Feinheit des Haares wird in Mikrometern (die Bezeichnung für den Faserdurchschnitt) gemessen. Nur Haare mit einem Mikron zwischen 14 und 16 dienen als Rohstoff für die beste Kaschmir-Qualität. Diese Rohstoffe stammen ausnahmslos von Ziegen aus der Mongolei und China.

Bevor aus den wertvollen Flaumhaaren der Ziegen durch einen komplizierten und langwierigen Prozess das Garn entsteht, wird der Ziegenflaum von Sand und Wollfett gereinigt.

Jede italienische Spinnerei hat dafür ihr eigenes Familienrezept, welches über Generationen bewahrt wurde. BARBARA LOHMANN verarbeitet ausschließlich Garn, das aus zwei äußerst gleichmäßigen und dünnen Fäden besteht, die zu einem Zwirn verdreht wurden. Dieser Zwirnfaden hat, gemessen an 1 kg Garn, eine Länge von 28.000 m und darf nur einen Anteil an dickeren Grannenhaaren von 0,05 bis maximal 0,1% enthalten. Allgemein zulässig sind sogar 2% dieser gröberen Haare. 

Die meisten Ziegen haben mittel- bis dunkelbraune Haare. Nur sehr selten gibt es Kaschmirhaare von weißen Ziegen, dementsprechend ist diese seltene Farbe auch am teuersten. Bei BARBARA LOHMANN werden diese wertvollen weißen Ziegenhaare als Rohmaterial für Pastelle und kräftige Farben verarbeitet.

Einige Garnproduzenten bleichen das dunklere Kaschmir-Material, um es für hellere und kräftige Garnfarben zu färben. Das hat einen wirtschaftlichen Hintergrund, denn die dunkleren Ziegenhaare können erheblich günstiger eingekauft werden. Diese Garnproduzenten nehmen allerdings Qualitätsminderungen in Kauf, wie den Verlust an Elastizität, Griff und Reißfestigkeit.

Für ihren Kammgarn-Kaschmirstrick verwendet BARBARA LOHMANN ein noch wesentlich feineres, gekämmtes Garn. Dieses Garn kann mehr als doppelt so fein sein, wie das beste Streichgarn und bezogen auf 1 kg Garn eine Länge von 52.000m bis 80.000m erreichen. Ein Kammgarn-Strickteil ist deshalb federleicht, und die einzelnen Maschen liegen so dicht nebeneinander, dass man sie nur mit einem Vergrößerungsglas richtig erkennen kann.

Ein Grobstrick-Pullover oder eine handgestrickte Jacke aus Streichgarn kann dagegen aus mehr als 16 einzelnen Fäden bestehen und ein Gewicht von 1.000 Gramm und mehr erreichen.

Pflege

Natürlich können Sie ein Kaschmir-Strickteil auch chemisch reinigen lassen, jedoch sollten Sie die Behandlung mit Wasser vorziehen. Kaschmir ist ein Naturprodukt und liebt weiches Wasser. Waschen Sie, gern auch in der Maschine und auf jeden Fall in einem Wäschesack, im Wollprogramm in genügend kaltem bis 20 Grad warmem Wasser mit einem sehr guten, rückfettenden, flüssigen Wollwaschmittel aus dem Fachhandel. Achten Sie darauf, dass dieses Waschmittel keine Bleichmittel, Aufheller oder Weichspüler beinhaltet. Das Waschmittel sollte sehr sparsam verwendet werden, da es sonst zu Verfilzungen führen kann.

Ein speziell für Barbara Lohmann entwickeltes Waschmittel für Kaschmir und feine Wolle erhalten Sie natürlich in allen Barbara Lohmann Boutiquen. Bitte lassen Sie das Strickteil niemals im Wasser liegen, da sich die biologischen Bausteine der Kaschmir-Faser verändern und Schaden nehmen könnten. Auch die für ein kostbares Kaschmir-Strickteil gewählten Knöpfe aus echtem Horn oder Perlmutt vertragen kein langes Bad im Wasser.

Schleudern Sie anschließend das Strickteil bei mäßigen Umdrehungen. Das gut ausgedrückte Strickteil am besten auf einem Frotteetuch leicht in Form modellieren und trocknen lassen – weit weg von Sonne und Heizung! Bei Bedarf anschließend mit feuchtwarmen und keinesfalls zu heißem Bügeleisen leicht abdämpfen. Dabei eventuell vorhandene Knöpfe aussparen.

Kaschmir Strick braucht auch einmal eine Pause! Gönnen Sie Ihren Lieblingsteilen einen Tag Ruhe und lüften Sie sie an der frischen Luft. Legen Sie das Strickteil nach Gebrauch wieder zusammen und, wenn Sie mögen, in einen Polybeutel mit Verschluss. So können Sie sicher sein, dass sich keine Motten oder andere unerwünschte Gäste einnisten. Die Pflege von Kaschmir ist nicht aufwändig und es lohnt sich: denn so werden Sie lange Freude an Ihrem hochwertigen Strickteil haben!

Cashmere Pflege-Anleitung (PDF)